Das museumspädagogische Programm für Schulen
Die Rahmenrichtlinien für Niedersächsische Schulen bildeten früher die Grundlage für das museumspädagogische Angebot des Museums. 2007 wurde es grundsätzlich nach den Vorgaben des Niedersächsischen Kultusministeriums in den neuen Kerncurricula überarbeitet. Das Museum im Zeughaus zeigt erstmalig am Beispiel des Themas „Mittelalter“ die Möglichkeiten einer Umsetzung auf. An konkreten Beispielen werden die didaktischen und methodischen Zielvorstellungen des Ministeriums in den jeweiligen Perspektiven umgesetzt und in Beziehung zum museumspädagogischen Programm des Museum im Zeughaus als außerschulischer Lernort gesetzt. Die Aussagen des Niedersächsischen Kultusministeriums zeigen eine neue Sichtweise in der Didaktik und Methodik des Schulunterrichts in der Grundschule auf: Ein ganzheitliches Verständnis in der Unterrichtsgestaltung und -durchführung bei gleichzeitiger Förderung der Selbständigkeit von Schülern und Kindern. Die geforderte Vernetzung der inhaltlichen Perspektiven wirft die Frage auf, welche Themen sich grundsätzlich eignen, diesen Anspruch zu erfüllen. Das „Mittelalter“ eignet sich auf Grund seines zeitlichen Abstands, seiner hierarchischen Gesellschaftsgliederung und der noch im Konkreten nachvollziehbaren Alltagswelt hervorragend als Vergleich zur heutigen Lebenswelt. Die Schüler können die eigene Gegenwart wesentlich besser verstehen, wenn sie wissen, aus welchen historischen Prozessen sie hervorgegangen ist. Das mittelalterliche Handwerk mit seiner Technik hat die Grundlage der späteren Industrialisierung gelegt, ist aber im Gegensatz zu dieser durch seine Anschaulichkeit für Schüler einfacher über handlungs- und produktorientierte Angebote zu erschließen. Historischen Lernen und Bewusstsein werden angebahnt und verfestigt. Der ganzheitliche Ansatz kann darüber hinaus die sinnliche Wahrnehmung, das Selbstwertgefühl der Schüler und soziale / kulturelle Kompetenzen fördern und steigern. Hier setzen die Programme des Museums im Zeughaus an: Ihre altersgerechte, handlungs- und produktorientierte Struktur bietet einen Zugang nicht nur zu historischem Lernen, sondern zu einer historischen Welt der Sinne. Die Kopplung mit dem Kerncurriculum Sachunterricht und dem Orientierungsplan für niedersächsische Tageseinrichtungen für Kinder bietet größte Synergieeffekte und die Möglichkeit eines nachhaltigen Lernprozesses von der Vorschulzeit über die Grundschule bis hin zu den weiterführenden Schulen. Die museumsinterne enge Verzahnung der pädagogischen Angebote und Projekte wird in der oben stehenden Vermittlungsstruktur deutlich.