
25. April – 3. November 2024
Sonderausstellung „Hexenwahn – Glaube. Macht. Angst.“ im Museum im Zeughaus in Vechta
Der Glaube an Hexerei und die Macht von Teufeln oder Dämonen ist eine weltweite Erscheinung. Auf allen Kontinenten und in allen Zeitaltern haben Menschen an übernatürliche Kräfte geglaubt, die menschenähnliche Gestalt annehmen können oder in besonderen Menschen ihre Wirksamkeit entfalten können. Aber Glauben hat nicht nur festigende, tröstende Macht, sondern transportiert auch Ängste und Unsicherheiten. Schutzzeichen und - rituale, Amulette und Talismane sind auch heute noch Ausdruck dieser Angst und der Versuche, sie zu beherrschen.
Bis in die Gegenwart gab und gibt es weltweit immer wieder Anfeindungen, Ausgrenzungen und sogar Morde an angeblichen Hexen und Zauberern. Im frühneuzeitlichen Europa geschah dies durch reguläre Prozesse, die zwar meist strengen Regeln folgten, aber nicht weniger grausam und verheerend waren.
Hexenglaube international
Die Ausstellung führt vom 25. April bis zum 3. November 2024 im Museum im Zeughaus in Vechta in großen anschaulichen Bildern in die facettenreiche Welt der Hexereivorstellungen ein. Ob im Christentum oder im Islam, in Afrika oder im vorchristlichen Europa - der Zauberglauben kennt fast keine Grenzen. Vom Voodoo-Fetisch bis zum Augenamulett, von reflektierenden Spiegeln bis zu Schutzzeichen und Bauopfern erzählen einzigartige Exponate aus ihren unterschiedlichen Kulturen.
Mitteleuropa im Hexenwahn!
In Europa war nicht das Mittelalter, sondern die sogenannte Frühe Neuzeit vom 16. bis 18. Jahrhundert die eigentliche Epoche des Hexenglaubens und der Verfolgung angeblicher Hexen und Hexenmeister. Die Ausstellung gibt mit Bildern und Exponaten Einblicke in die Lebens- und Vorstellungswelt dieser Zeit.
Kirche und Juristenmacht
Ab etwa 1550 erhielten in Europa die alten Ängste Unterstützung durch ein immer wirksameres Justizwesen. Immer häufiger kam es nun zu Prozessen gegen angebliche Hexen und Zauberer. Wie verliefen solche Verfahren? Wer war von ihnen betroffen, wer nicht?
Gab es die Möglichkeit, aus einem Prozess unbeschadet wieder herauszukommen? Welche Rolle spielte die Folter?
Beeindruckende Originale, von zeitgenössischen Prozessakten bis zum Schädel einer mutmaßlich Enthaupteten, sind authentische Zeugen dieser Zeit. Eine interaktive Station versetzt die Besucherinnen und Besucher in die Rolle einer angeklagten Person. Anhand einzelner Beispiele blickt die Ausstellung auch auf das Schicksal von Menschen, die seinerzeit in Vechta ihr Leben lassen mussten, da man der Ansicht war, sie der Hexerei überführt zu haben.
Aufklärung und Befreiung
Jede Epoche hat auch ihre Helden. Frühmoderne Aufklärer riskierten oft Kopf und Kragen, wenn sie Verfahren kritisierten oder gar den Hexenglauben als solchen infrage stellten. Doch nach rund 100 Jahren war es soweit. Kirche, Staat und Bürgertum lösten sich aus den überlieferten Ängsten und wandten sich einer neuen, rationaleren Weltbetrachtung zu. Die Ausstellung stellt einige der bedeutendsten Überwinder des alten Aberglaubens vor.
Hexenglaube totgelacht?
Heute ist der Hexenglaube in Europa - von Ausnahmen abgesehen - Vergangenheit. Dagegen sind die einstigen Angstbilder zu einem verbreiteten Genre der Kunst, Literatur und Unterhaltung geworden. Zum Gruseln, zur Belustigung, als erotische Klischees oder als Allmachtsphantasien in spektakulären Filmen, Romanen oder Computerspielen. Was ist in unserer heutigen, pluralistischen Gesellschaft vom einstigen Hexenglauben übrig?
Öffnungszeiten
Di. bis So. und Feiertage 14.00 – 18.00 Uhr, Mo. geschlossen
Der Besuch der Sonderausstellung ist im Museumseintritt enthalten.
Museum Vechta
Zitadelle 15
49377 Vechta
www.museum-vechta.de
Führungen, Begleitprogramm, Familiensonntage, Vortrag, musikalische Lesung
Führung
Dreimal auf Holz klopfen...
Hexen, Geister und Dämonen - Die Angst vor dem Übernatürlichen ist so alt und vielfältig wie die Menschheit selbst. Mit der systematischen Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit erlebte dieser Aberglaube seinen dramatischen Höhepunkt und endete mit verheerenden Opferzahlen, besonders unter Frauen. Welche Dynamiken waren hierfür verantwortlich? Die Führung nimmt Sie im Besenflug mit von den Anfängen des Magieglaubens in verschiedenen Kulturen bis zum Aberglauben unserer Moderne.
Kosten: 30,- Euro pro Gruppe + Eintritt pro Person
Gruppengröße: maximal 20 Personen
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 60 Minuten
Museumspädagogisches Programm
Abrakadabra Bastelmagie
Mische dir aus unseren magischen Kräutern deine persönliche Erfolgsrezeptur und gestalte daraus mit zauberhafter Deko deine eigene, glücksbringende Hexenflasche. Oder wartest du auf eine Einladung zur Schule für Zauberei? Dann kannst du dich bei uns mit deinem einzigartigen Zauberstab aus Bambus ausstatten. Während der Sonderausstellung werden die Bastelangebote „Hexenflasche“ und „Zauberstab“ angeboten, bei denen Kinder verschiedene Zugänge zu altem, neuem und popkulturellem Aberglauben kennenlernen.
Kosten: 30,- Euro pro Gruppe + Eintritt pro Person zuzüglich Materialkosten: 2,00 Euro pro Person
Gruppengröße: maximal 20 Personen
Alter: 6-12 Jahre
Dauer: 60 Minuten
Familiensonntage
„Heilwig Bestmann zu Besuch im Museum“
Gästeführerin Elisabeth Tappehorn besucht das Museum als Heilerin Heilwig Bestmann, die im 17. Jahrhundert als Hexe zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges war der Höhepunkt der Hexenverfolgung. Gewinnt einen Eindruck, wie es damals in Vechta zuging, und von dem Schauplatz des Scheiterhaufens auf der Vechtaer Zitadelle.
Termine: Familiensonntage, 9. Juni und 11. August 2024, jeweils um 15 Uhr
Kosten: Museumseintritt
Treffpunkt: Museum im Zeughaus
Gästeführungen mit der „Hexe von Norddöllen“
Gästeführerin Elisabeth Tappehorn erzählt in der Rolle der Heilerin Heilwig Bestmann, wie es in und um Vechta zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zuging und wie es dazu kam, dass sie auf der Zitadelle als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Termine: 11. Mai, 7. September und 12. Oktober 2024 – jeweils Samstag um 17.30 Uhr
Kosten: 5 € pro Person
Treffpunkt: Altes Rathaus Vechta, Bgm.-Kühling-Platz 3; diese Führungen finden nicht im Museum, sondern als Gästeführungen im Außengelände statt.
Anmeldung: bei der Tourist-Information Nordkreis Vechta unter Tel. 04441/858612 oder per E-Mail an
Vortrag
„Hexenverfolgungen in Niedersachsen“
Dr. Nicolas Rügge, Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilungsleiter Hannover
29. Mai 2024, 18:30 Uhr
Museum im Zeughaus
Eintritt frei
Musikalische Lesung
„Von Hexen, Nixen und Kobolden: Märchen von bösen und guten Geistern“
Jessica Burri
15. September 2024, 15:00 Uhr
Museum im Zeughaus
Museumseintritt

14. April 2024
Familiensonntag im Museum Vechta
Führung im Museum im Zeughaus zum Thema „Ritter und Burgen“ mit Bastelangebot und Museumscafeteria
Mittelalterliche Ritter und Burgen stehen im Mittelpunkt des Familiensonntags im Museum im Zeughaus in Vechta am 14. April 2024. Wie sah eigentlich das alltägliche Leben der Menschen auf einer Burg aus? Bei einer öffentlichen Führung um 15:00 Uhr erfahren interessierte Besucherinnen und Besucher alles Wissenswerte rund um die Burg und ihre Bewohner. Wie fühlt sich ein Helm auf dem Kopf an? Wie greift man ein Schwert? Neben dem Aufbau einer Burg werden auch die Waffen vorgestellt, mit denen man sie angreifen und verteidigen konnte.
Nach der öffentlichen Führung können Kinder von 6 bis 12 Jahren ab 16 Uhr einen eigenen Ritterhelm oder eine Krone aus Tonkarton basteln. Für dieses Bastelangebot stehen insgesamt 20 Plätze zur Verfügung, die am Veranstaltungstag an der Kasse in der Reihenfolge der Nachfrage vergeben werden. Wir bitten um Verständnis, dass alle Teilnehmenden pünktlich vor Ort sein müssen. Pro Kind wird ein Materialkostenbeitrag von 1 Euro erhoben.
Von 14:00-18:00 Uhr sind das Museum und das Castrum Vechtense regulär geöffnet. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, Teilnehmende brauchen lediglich die regulären Eintrittspreise zu zahlen.
Abgerundet wird das Angebot des Familiensonntags durch die Museumscafeteria, die von 15:00-17:00 Uhr in besonderer Atmosphäre frischen Kuchen, Kaffee und Tee anbietet.

14. Mai 2023
Familiensonntag im Museum Vechta: Öffentliche Führung „Von der Burg zur Festung“ und Bastelangebot
Der nächste Familiensonntag am 14. Mai 2023 steht im Museum Vechta ganz im Zeichen historischer Wehranlagen. Unter dem Titel „Von der Burg zur Festung“ können Besuchende um 15:00 Uhr bei einer öffentlichen Führung spannenden Anekdoten über frühe Burgen des Mittelalters folgen und die Zeitreise bis zur Errichtung der einstigen Zitadelle Vechta begleiten.
Ein hoher hölzerner Wachturm oder „bombenfreye“ Gewölbe: Gegen wen mussten sich die Menschen damals mit ihren Wehranlagen verteidigen? Welcher Alltag erwartete ihre Bewohner? Diesen und weiteren Fragen können die Teilnehmenden während der Führung aktiv auf den Grund gehen, indem das Gewicht von Kanonenkugel getestet oder die Sehfähigkeit durch einen mittelalterlichen Topfhelm geprüft wird.
Ab 16:00 Uhr können Kinder von 6 bis 12 Jahren die gewonnenen Eindrücke beim Basteln anwenden. Unter Anleitung wird ein Burgturm für den eigenen Schreibtisch kreativ gestaltet, der als Stiftehalter dient. Für dieses Bastelangebot stehen insgesamt 20 Plätze zur Verfügung, die am Veranstaltungstag an der Kasse in der Reihenfolge der Nachfrage vergeben werden. Pro Kind wird ein Materialkostenbeitrag von 1,00 Euro erhoben.
Das Museum im Zeughaus und das Außengelände „Castrum Vechtense“ sind am 14. Mai 2023 regulär geöffnet (14:00 – 18:00 Uhr). Am Familiensonntag gelten die gewohnten Eintrittspreise. Die Teilnahme an der öffentlichen Führung ist im Eintrittspreis enthalten.

30. Juni 2022
Sonderausstellung im Museum im Zeughaus Vechta wird bis zum 17. Juli verlängert:
„Zusammen ist man nicht allein – wie junge Menschen feiern“
„Zusammen ist man nicht allein – wie junge Menschen feiern“ lautet der Titel der aktuellen Sonderausstellung zur Freizeit- und Alltagskultur junger Menschen im Museum im Zeughaus. Das Museum Vechta verlängert die Laufzeit dieser erfolgreichen Ausstellung nun bis zum 17. Juli 2022. Museumsleiter Kai Jansen erläutert die Gründe dafür: „Von den Reaktionen unserer Besucherinnen und Besucher und durch zahlreiche Anfragen wissen wir, dass die Ausstellung ein großes Echo hervorruft. Daher möchten wir weiteren interessierten Gästen die Gelegenheit zu einem Besuch der Präsentation in unserem Museum im Zeughaus geben.“
Die Sonderausstellung „Zusammen ist man nicht allein – wie junge Menschen feiern“ widmet sich noch bis zum 17. Juli 2022 dem facettenreichen Spektrum der Festkultur junger Menschen im Oldenburger Münsterland. Im Mittelpunkt stehen dabei die Jugendlichen selbst mit ihren vielseitigen und kreativen Bräuchen und Ritualen. Die thematische Bandbreite erstreckt sich dabei von Ereignissen im individuellen Lebenslauf, etwa besonderen Geburtstagen, Schulentlassungen oder dem Junggesellinnenabschied, bis hin zu Festen im Jahresverlauf wie dem Maigang, der Kohltour oder dem Schützenfest.
Dargestellt werden diese anhand einer Vielzahl von Objekten und Fotografien, die einen treffenden und aktuellen Einblick in die Jugendkultur im ländlichen Raum bieten. Bunte Geburtstagsschilder, lange Kränze aus Flaschen oder Zigarettenschachteln, Störche mit Wäscheleinen, Ballkleider von Abtanz- und Abibällen und viele weitere spannende Exponate zeugen in der Ausstellung von den gängigsten regionaltypischen Handlungen und Ereignissen junger Menschen in unserer Region.
Am Sonntag, 10. Juli 2022, besteht zudem die Möglichkeit, den Besuch des Museums im Zeughaus mit dem Genuss eines leckeren Stückchens Kuchen und einem frischen Kaffee oder Tee zu kombinieren. An diesem Tag ist die Museumscafeteria von 15:00 – 17:00 Uhr geöffnet.