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Bronzezeit
2300 - 700 v. Chr. (Mittel- und Nordeuropa) Bronze ist eine Legierung aus den Metallen Kupfer und Zinn, im Mischungsverhältnis von etwa 9:1. Die Verbreitung und Kenntnis ihrer Herstellung kam ca. 2300 v.Chr. aus dem vorderen Orient nach Mitteleuropa.
Der Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit vollzog sich langsam. Die alten Werkstoffe Stein und Knochen wurden auch weiterhin benutzt. Ab der mittleren Bronzezeit wurden vermehrt Gegenstände aus Metall gefertigt und die Schmiede- und Gießkunst gelangte zu einer hohen Blüte. Erstmals wurden lange Schwerter her- gestellt, Bronzedolche, Beile, auch Trachtbestandteile wie Fibeln, Rad-nadeln, Ketten mit Schmuckscheiben, sogar Musikinstrumente, die Luren. Jede bronzezeitliche Siedlungsgruppe hatte ihre eigene Formensprache in Ausformung und Verzierung der Gegenstände. Ähnlichkeiten und Importe zeugen jedoch von Kontakten untereinander und weitreichenden Handelsbeziehungen. Die Kult- und Bestattungssitten weisen auf Sonnen- und Fruchtbarkeitsriten hin. Man brachte den Göttern vielerlei Opfer, zumeist Schmuck und Waffen, aber auch Tiere und Menschen. Während der mittleren Bronzezeit wurden die Toten unter Hügeln begraben. Reiche Beigaben spiegelten den Status der Familie wider. Später, in der Urnenfelderkultur, wurden die Toten verbrannt und in Urnen beigesetzt. Die Urne mit dem Leichenbrand wurde unter einem flachen Hügel bei- gesetzt, der eine schlüsselbartähnliche Verlängerung aufwies („Schlüsselloch-grab“). Dieser diente wahrscheinlich zeremoniellen Zwecken. In Vechta wurden 1995 bei der Aus-grabung eines großen Gräberfeldes 5 Schlüssellochgräber entdeckt. Diese Form der Brandbestattung findet sich in den Niederlanden, Westfalen und im westlichen Niedersachsen. Im Museum im Zeughaus befindet sich das Lackprofil eines Schlüsselloch-grabes in Originalgröße.