Museum und Zeughaus

Zeughäuser sind als Vorläufer der im modernen Sinn erst im 19. Jahrhundert entstehenden Museen zu betrachten. 1719 schreibt L. Ch. Sturm in seinem Traktat Architectura Civilii-Militaris, dass die Ordnung der Materialien nicht nur aus Gründen der militärischen Einsatzbereitschaft beizubehalten ist, sondern auch der Ergötzung, Verwunderung und dem Vergnügen der Besucher dienen soll. Über die Ausstrahlung der Kuriositäten soll Begierde zum Lernen bei dem Publikum geweckt werden. Das Museum im Zeughaus greift die Bedeutungs- und Sinninhalte des Begriffs Zeughaus auf und entwickelt daraus Museumsschwerpunkte: In historischen Werkstätten selbst Dinge erschaffen oder die Geschichte von Gut und Böse im Strafvollzug erfahren. Als historisches Museum will das Museum im Zeughaus in seiner Sammlung, Forschung und Darstellung gleichermaßen politische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Volkskunde, Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte berücksichtigen. Nicht die einzelne Spezialsammlung steht im Vordergrund, sondern der historische Zusammenhang, die Struktur und Chronologie der gesellschaftlichen und kulturräumlichen Entwicklungen am konkreten Beispiel.

Wir setzen neue Akzente in einer historischen Welt der Sinne - Geschichte zum Anfassen Mehrfach ausgezeichnet für sein Museumsprogramm

So viel kann zum Staunen führen: Wir wundern uns über Dinge, die uns fremd sind, über Phänomene, die uns bekannt erscheinen, oder über Altbekanntes, das wir plötzlich in einem neuen Zusammenhang entdecken. Oft genügt ein Wechsel der Blickrichtung, „um klar zu sehen“, schreibt Antoine de Saint Exupéry. Auf über 1000 qm zeigt das Museum im Zeughaus eine Vielfalt von historischen Inszenierungen und Mitmachaktionen zur steinzeitlichen, mittelalterlichen und barocken Welt, wie auch den historischen Strafvollzug und die Stadtgeschichte. Die Präsentationen bieten den Besuchern immer wieder neue, ungewohnte Blickwinkel in die Geschichte. Sie können sich die einzelnen Ausstellungsbereiche alleine erobern, oder sich in einer Gruppe durch das Museum führen lassen (bitte rechtzeitig buchen). Bei den Führungen handeln wir nach dem Spruch von Lao Tse „Sage es mir und ich werde es vergessen, zeige es mir und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich und ich werde es verstehen.“ Da Erfahrungen sich nicht vererben, sondern jeder sie allein machen muss, bieten wir Ihnen überall im Museum Möglichkeiten, Exponate anzufassen, zu begreifen und mitzumachen. Enträtseln Sie sich die Mystik der Geschichte von der Steinzeit bis in unsere moderne Welt und erleben Sie Leben in vergangenen Zeiten.

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